Scharfstellen ohne Autofokus (mit Spickzettel)

Bekanntlicherweise (sagt mein Foto-Sensei) hat der Autofokus so seine Macken und Tücken und wenn das als Begründung noch nicht reicht, um manuell scharf zu stellen, dann gibt es ja auch den menschlichen Stolz: Kein Autofokus ißt (ist) stellt so scharf wie ich.

SPZ_09_ScharfOhneAutofokusUnd wenn es schließlich im Ergebnis nicht so scharf wird wie gedacht, war es wahlweise der Wind, die Kamera oder das Objektiv. Ich jedenfalls bin immer sehr dankbar, wenn das Motiv dort, wo es scharf sein soll, im Sucher oder Live-View erkennbare Buchstaben oder Zahlen enthält. Dann wird mein Bild immer scharf. Ich weiß halt genau, wie ein »scharfer« Buchstaben auszusehen hat, schon bei einer Linie fällt mir das deutlich schwerer.

Dies hat mich auf die Idee gebracht, einen Spickzettel zu entwerfen, den ich in die Schärfenebene des Motivs stelle und auf den ich dann scharf stelle bevor ich ihn wieder aus dem Bild nehme. Das geht natürlich nicht bei jedem Motiv aber doch häufig genug dass es sich lohnt, diesen Spickzettel in der Fototasche dabei zu haben. Falls man kein Stativ benutzt, muss man sich merken, wo man gestanden hat oder einen Gehilfen (Schwiegermutter, Ehemann, Kinder, Touristen, Polizisten, Zeugen Jehovas oder wer sonst dort herumläuft) bitten, den Spickzettel aus dem Bild zu nehmen. In kürzester Zeit wird dies Deine beste Fokussierhilfe sein.

Im Original ist dieser Spickzettel 10×10  cm groß, er lässt sich aber bei Bedarf, wenn man regelmäßig auf größere Entfernungen scharf stellen will, auch größer ausdrucken. diese Methode ist natürlich wenig geeignet, um auf hunderte Meter und mehr scharf zu stellen.

Zur Stabilisierung empfiehlt es sich, das Papier auf einen stabileren Karton zu kleben oder, falls der Drucker dies zulässt, gleich auf einen stärkeren Karton zu drucken.

 

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